Mit der Diskussion über eine CO2-Steuer, die die Flugpreise erhöhen würde, ist das Thema Flugreisen und ihre Auswirkungen auf die Umwelt in den Blickpunkt gerückt. Ist es besser, der Umwelt zuliebe auf Fernreisen zu verzichten – oder gar zu Hause zu bleiben? Wie Reisende Fernweh und Umweltschutz vereinbaren und bereits mit kleinen Maßnahmen zur Nachhaltigkeit beitragen können, fasst Birgit Dreyer, Expertin der ERGO Reiseversicherung, zusammen.
Wer bereits bei der Suche nach dem Urlaubsort den Umweltschutz im Hinterkopf hat, kann sich mit dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes über seine persönliche (Reise-) CO2-Bilanz informieren. Eine Lösung könnten interessante Ziele sein, die mit der Bahn erreichbar sind. Denn auch eine Autofahrt verursacht einen oft hohen CO2-Ausstoß. „Wen es dennoch in die Ferne zieht, der sollte zumindest bei der Urlaubsdauer darauf achten, dass sie in einem angemessenen Verhältnis zur Entfernung steht“, rät Birgit Dreyer. „Also beispielsweise lieber einmal eine längere Reise unternehmen als dreimal Kurztrips.“ Denn je weiter das Urlaubsziel entfernt ist, desto höher sind die Emissionen und der persönliche Energieverbrauch. Die Umweltorganisation WWF (World Wide Fund For Nature) empfiehlt, bei Strecken unter 700 Kilometern – beispielsweise von Berlin nach Paris – Bahn oder Bus zu nutzen. Bei einer Entfernung von bis zu 2.000 Kilometern, wie etwa zwischen Düsseldorf und Istanbul, rät der WWF zu einem Mindestaufenthalt von acht Tagen, ab 2.000 Kilometern, die Entfernung zwischen München und dem ägyptischen Badeziel Hurghada, mindestens 15 Tage.
Sogenannte Kompensationsagenturen wie myclimate oder atmosfair bieten Reisenden die Möglichkeit, ihre Flugmeilen zu kompensieren: „Abhängig von Flugentfernung, Verbrauch oder auch Sitzklasse zahlen Flugreisende eine bestimmte Summe an die Agentur, die das Geld in Umwelt- oder Bildungsprojekte investiert“, informiert Dreyer. Diese Kompensationsangebote betreffen übrigens nicht ausschließlich Flugreisen. Auch Autofahrten oder den Energieverbrauch des eigenen Haushaltes können Verbraucher kompensieren.
Bereits mit kleinen Maßnahmen können Reisende im Urlaub ihren Müll reduzieren. Mit einer plastikfreien Trinkflasche, beispielsweise aus Edelstahl, und einem integrierten Wasserfilter können sie auf Trinkwasser aus Plastikflaschen verzichten und Wasser aus dem Wasserhahn nutzen. „Und mit ein paar Stoffbeuteln im Gepäck lassen sich die oft bereits für den kleinsten Einkauf verteilten Plastiktüten vermeiden“, ergänzt die Reiseexpertin.
Auch bei der Unterkunft können Reisende die Nachhaltigkeit im Blick behalten. So bieten zahlreiche Websites wie etwa greenpearls eine Übersicht von Unterkünften und Lokalen, die sowohl auf Umweltschutz und geringen Energieverbrauch achten, als auch die lokale Wirtschaft unterstützen. Das heißt, dass auch die Anwohner und Unternehmen aus der Region als Arbeitnehmer und Zulieferer vom Tourismus profitieren. Wer außerdem Lokale und Lebensmittel des Urlaubslandes ausprobiert und nicht etwa im tiefsten Asien eine Pizza mit importiertem Mozzarella bestellt, tut der Umwelt ebenfalls etwas Gutes. „Zudem können Gäste in jedem Hotel zur Umweltfreundlichkeit beitragen, indem sie beispielweise auf das tägliche Bettbeziehen und neue Handtücher verzichten“, ergänzt Birgit Dreyer. Auch ist es oft ausreichend, die Klimaanlage erst vor dem Abendessen anzuschalten, anstatt sie den ganzen Tag laufen zu lassen.
Muss es der eigene Mietwagen sein oder könnten nicht auch regionale Busse oder Bahnen eine umweltfreundliche Alternative sein, um Land und Leute kennenzulernen? Um zum Beispiel die Bergwelt oder den Dschungel umweltfreundlich zu erkunden, empfiehlt die ERGO Reiseexpertin geführte Wanderungen mit ortsansässigen und naturkundigen Führern anstatt einer Motocross-Tour. Unabhängig davon, wie sehr Reisende ihren Urlaub nach Umweltschutzkriterien ausrichten: Auf den Versicherungsschutz sollten sie auf keinen Fall verzichten. Das RundumSorglos-Paket der ERGO Reiseversicherung bietet eine umfassende Absicherung mit einer Reiserücktritts- (inklusive Reiseabbruch-), Reisekranken- und Reisegepäckversicherung.
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